Das Lernen Eines
sollten sie unbedingt wissen: so schnell wie ihr
Hund im ersten Lebensjahr lernt, lernt er später
nie wieder. Also verpassen sie nicht die beste
Zeit. Das Lernen geht bereits unmerklich vom
ersten Augenblick des Ankommens los. Nun muss
der Welpe aber erfahrungsgemäß super viel Neues
aufnehmen. so dass es günstig ist das Lernen auf
Kommandos in die 2. Woche zu verlegen
(+-) Spätestens aber ab der 4. Woche bei ihnen zu
Hause sollten ernsthaft Regeln aufgestellt
werden. die vom Hund umgesetzt werden müssen.
Dann werden sie aber schon gemerkt haben. das
sie ihr kleiner Liebling schon ganz schön an der
Nase herum führt. Das reine Babyalter hat er nun
verlassen und nähert sich dem Junghundealter.
Der Welpe kann sich noch
nicht so lange konzentrieren. Beschränken sie
daher
die reine Arbeitszeit auf mehrmalige wenige
Minuten, immer abgelöst von Spiel- und oder
Schmuseeinheiten. Auf diese Weise können sie
bereits zu Anfang täglich eine Stunde Arbeiten
und Spielen am Stück. Ab 5-6 Monaten werden sie
merken. dass ihr Hund nicht mehr ausgelastet ist
und man kann 2 Stunden so verbringen. In der
Hundeschule kann man durchaus 2 Stunden
arbeiten, da es erfahrungsgemäß doch einige
Wartezeit zwischendurch gibt.
Es gibt tatsächlich
Lagottis, denen das Schmusen wichtiger ist als
jedes Leckerchen und Spiel. Vernachlässigen sie
deshalb nie das große Lob mittels Stimme und
Streicheleinheiten, denn ihre Hände und Stimme
haben sie immer bei sich – ob sie immer Leckerchen und Spielzeug bei sich haben, ist
ungewiss. Ohne Aufmerksamkeit geht gar nichts.
Gewöhnen sie ihren Hund von Anfang an. an
Blickkontakt. Es ist ein Mythos, dass Hunde mir
nicht in die Augen schauen können. Wenn sie sich
mit jemanden unterhalten, schauen sie ihn doch
auch an. Anstarren ist was ganz anderes.
Sollte ihr Hund mal seine
„5min“ bekommen und heftigst bei der Arbeit an
der Leine ziehen. zappeln und hüpfen. bleiben
sie ganz ruhig. Sagen sie kein Wort. schauen sie
über ihren Welpen hinweg in die Gegend und
halten dabei die Leine ziemlich straff vor den
Bauch, so dass sie die Bewegungsfreiheit auf
beinahe Null einschränken und warten sie
geduldig, bis der „Anfall“ vorbei ist. Ein
Schimpfen und herunterbeugen nutzt gar nichts.
So bald der Hund wieder in der Aufmerksamkeit
ist, wird er freundlichst gelobt. Vermeiden sie
bei aller Arbeit negative Gefühlsausbrüche. Das
führt lediglich dazu, dass das
Vertrauen einen Knacks bekommt. Bleiben sie bei
allen ruhig und gelassen und lachen sie auch mal
über einen Fehler. Im Gegenteil. Seinen sie
dankbar für jeden Fehler den ihnen ihr Hund
zeigt, denn nur so kann man ja daran arbeiten.
Ein Fehler in einer kritischen Situation ist
viel schlimmer. Bauen sie niemals eine
Ausbildung auf Angst und Übermacht auf. Damit
bekommen sie nur eine zerbrochenen Seele.
Bindung Was kann
man machen, dass die Bindung zu ihnen so schnell
und unkompliziert wie möglich passiert. Was
macht die Mutter? Die Mutter legt sich zu den
Welpen oder sie ruft sie zu sich heran und die
Welpen kuscheln mit ihr. Hier entsteht ein
Austausch von Körperwärme und Körpergeruch.
Nehmen sie sich
täglich dafür ein paar Minuten – neben dem
ausgelassenen Spiel – Zeit. Nehmen sie eine
weiche Bürste und streicheln sie den Hund damit.
Dabei geht es nicht um das Bürsten an sich. Sie
werden sehen, wie eng die Bindung ganz schnell
wird.
Angstphase: Beinahe
jeder Hund macht in seinem Leben eine Angstphase
durch. Das ist so im Wechsel vom Welpen zum
Junghundealter. Dabei kann er plötzlich vor
Dingen scheuen, die er eigentlich kennen muss.
Welpen tapsen ohne groß über etwas nachzudenken
durch die Welt. Mir kann nie was passieren.
Urplötzlich beginnen sie ihre Umwelt bewusst
wahrzunehmen und da kann man schon mal vor alt
bekannten Angst bekommen. Nehmen sie sich
einfach die Zeit ihrem Hund diese Angst zu
nehmen. Streicheln sie das Auto und umarmen sie
den Kartoffelsack.
Die Bestrafung Ein
weiterer Mythos geistert noch in der Hundewelt
herum. Die Mutter würde ihre Welpen am Genick
packen und kräftig schütteln. Diese Sequenz gibt
es tatsächlich in der Hundewelt. Sie gehört in
die Jagt zum totschütteln der Beute. Können sie
sich vorstellen wie viel Angst sie ihrem Hund
machen würden?? Das wäre die reinste
Todesangst!! Bitte denken sie nicht mal daran.
Allenfalls greift die Hündin mit ihrem Fang
(Schnauze) dem Welpen über seinen Fang und
drückt ihn leicht nach unten bis er sich ergibt.
Das heißt still hält oder und
quietscht
als Zeichen der Unterwerfung. Ob das Taisa
macht?.... nein. Taisa erzieht ihre Welpen
leider nicht in dieser Form. Sie knurrt zwar ab
und an, wenn die Welpen dann größer sind, aber
das nehmen selbst die Welpen erfahrungsgemäß
nicht wirklich ernst. Die Rüden sind da schon
etwas deutlicher. Sie erwarten vom Welpen eine
absolute Unterwerfung. Das heißt, der Welpe hat
sich auf den Rücken zu legen und ganz still da
zu liegen. Das nennt man Alphawurf. Den können
sie in absoluten Ausnahmesituationen
durchaus auch anwenden. (Eine Ausnahmesituation
besteht immer, wenn der Hund mehr oder weniger
energisch gegen mich arbeitet. Der Chef sagt hü
und ich mache nun als Hund genau das Gegenteil hot.) Der Hund wird dazu mehr oder weniger sanft
auf den Rücken geschmissen und festgehalten bis
er eine gewissen Entspannung zeigt. Wenn sie das
irgendwann einmal machen müssen, lassen sie ihn
niemals wieder los, wenn er noch zappelt. Das
klingt zugegebener Maßen sehr hart. Aber es ist
für den Hund lebensnotwendig diese
Unterwerfungsgesten zu können. Denken sie auch
an die Begegnung mit anderen, weniger
freundlichen Hunden. Ein halbstarker Junghund
erntet im besten Fall schon einmal ein paar
Ohrfeigen, wenn er es nicht versteht respektvoll
mit der älteren Generation Hund umzugehen. Ob
das mein sonst Rambo Timo macht.... nein, der
„Depp“ macht das nicht mal ansatzweise. Vielmehr
lässt er sich von den Welpen alles gefallen und
verzieht sich allenfalls auf ein höher gelegenen
Platz, wo sie noch nicht hin kommen.
Im Normalfall reicht aber
ein Ignorieren, wie oben mit der Leine
beschrieben, oder eine Zuweisung einer
Ersatzhandlung, zum Beispiel wenn ich den Hund
für einige Zeit auf seinen Platz schicke oder
das schöne Spiel abrupt unterbreche.
Machen sie verbal durchaus
einen Unterschied zwischen Pfui / Aus – das sind
beide sehr harte Kommandos, die einer Ohrfeige
gleichkommen und das ist auch nötig so und einem
klaren Nein. Wenn der Hund Unrat in seiner
Schnauze hat oder es ihm gefällt alte
Taschentücher einzusammeln, soll er das mit
diesen Kommandos Pfui / Aus sofort los lassen.
Ist er aber im Begriff etwas falsches zu tun zum
Beispiel ohne Erlaubnis zu einem anderen Hund
hin zu gehen, reicht ein klares Nein.
In unserer heutigen
Gesellschaft ist ein ehrliches Lob fast
ausgestorben. So lange ich alles richtig mache,
kräht kein Hahn nach mir, aber wehe, ich mache
was falsch. Wenn sie so den Hund erziehen, ist
er in wenigen Tagen der Meinung, dass sein Name
Nein, Pfui und Aus ist. Also: Trainieren sie
sich konsequent an, alles was der Hund richtig
macht, mit einem kleinen verbalen ehrlichen Lob
zu versehen. (Ich halte weniger etwas von einem
überschwänglichen Lob. Das sehr hoch in der
Stimme liegende .... ist unnatürlich. Wichtiger
ist die Ehrlichkeit – man muss wieder lernen
sich über die kleinen Dinge im Leben zu freuen.)
Lob und Korrektur müssen sich wenigstens die
Waage halten. So lernt ihr Hund am schnellsten.
Der Hund lebt vom Lob!!!! Achten sie dringend
darauf, wenn sie ihren Hund mal korrigieren
mussten, ihn sofort, wenn er die richtige
Reaktion zeigt, zu loben und damit wieder
aufzubauen.
Und noch ein Hinweis. Bitte
benutzen sie als Spiel und Spielzeug keinen
Schuh oder Hausschuh. Man ist oft aus „Faulheit“
geneigt, den Schuh hin und her zu schieben oder
den Hund damit anzustupsen. Sie brauchen sich
dann aber auch nicht zu wundern, wenn ihr Hund
diese Schuhe dann zerkaut. Er kann das nicht
unterscheiden.
Dem Klauen von
Kinderspielzeug und dem zerreißen von alten
Zeitungen stehe ich auch sehr skeptisch
gegenüber. Wenn der Hund erst mal gelernt hat,
dass er klauen darf was immer er für wichtig
hält, braucht man sich nicht zu wundern, wenn es
eines Tages das Brötchen vom Tisch ist. Und
stellen sie sich vor, dass der Hund die alte
Zeitung mit dem Zeugnis der Kinder verwechselt??
Der Hund lernt von Grund auf. Entweder es ist
etwas gestattet, oder es ist verboten. Er kann
niemals den Unterschied im Objekt, bei gleicher
Vorgehensweise entdecken. Also überlegen sie
genau was sie strikt unterbinden oder gestatten
können.
Stubenreinheit Das
wird sicher in den ersten Wochen ihr Hauptthema
werden. Als Regel gilt: nach jedem Essen, jedem
Schlafen und jedem Spielen sofort raus.
Überlegen sie nicht lange, schnappen sie sich
ihren Welpen unter den Arm und raus zum lösen.
Kleines Lob aber nie vergessen. Wenn sie bei
ihrem Welpen beobachten, dass er
gedankenverlorenen im Raum herumschnüffelt –
höchste Eisenbahn – sofort raus. Dann sollte es
sehr schnell gehen mit der Sauberkeit. Sollte es
doch passieren: erwischen sie ihren Welpen beim
hinhocken – klares Nein, sofort unter den Arm
und raus – dort natürlich loben. Haben sie es
nicht gesehen und stoßen nur auf das Ergebnis,
bitte nicht mehr schimpfen. Das versteht der
Hund nicht. Er wird nur verstehen, dass sie
sauer sind, weil der Raum verschmutzt ist. Er
wird ängstlich werden wenn der Raum wieder
verschmutzt ist. Er versteht aber nicht, dass er
der Übertäter war. So weit kann ein kleiner
Welpe noch nicht kombinieren. Vermeiden sie es.
den Hund mit der Nase hinein zu tutschen. Das
ist einfach nur eklig. Bedenken sie einfach –
aller Anfang ist schwer.
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